Die Unitas Frankonia feierte am letzten Samstag ihr jährliches Stiftungsfest, ganz traditionell beginnend mit einem Gottesdienst zum Gedenken an die verstorbenen Bundesbrüder, dem ein Festvortrag von Dr. phil. Martin Rötting in der urigen Gaststätte „zum Gutmann“ folgte.
In diesem behandelte der Vorstandsvorsitzende vom OCCURSO Institut für interreligiöse und interkulturelle Begegnung e.V. und Referent an der Katholischen Hochschulgemeinde der Ludwig Maximilians Universität für Internationales und Interreligiöses in seiner Festrede die interessante Thematik der Satire im Verhältnis zur Religion. Dabei gilt es laut Rötting zwischen Humor und Spott zu unterscheiden, vor allem in Zeiten von Charlie Hebdo und Karikaturen über Zielscheiben wie Jesus (bereits in der Antike!), Mohammed, Papst, Könige & Co. So gibt es in jeder Religion (provozierenden) Witz, aber auch antireligiös-feindliche Zeichnungen, also Spottbilder. Die wohl vernünftigste Form sollte die aufgeklärte, gesellschaftskritische Karikatur, die nicht beleidigend und verspottend ist, sondern Missstände aufdeckt und nicht unbedingt ausschließlich der Lächerlichkeit preisgibt, sein. Näherhin sind Karikaturen geprägt von einer Mischung aus Witz und Warnung. Alle meinungsfreiheitlichen „Grenzüberschreitungen“ können je nach Religion unterschiedlich aufgefasst werden, mitunter sind sogar Terrordrohungen die Folge. Um nun das Potenzial inhaltlicher Kritiken zu entschärfen, gilt es, den Kontext der Aussagen zu kennen. Die Frage, ob Satire alles darf, bleibt jedoch.
In der anschließenden Diskussion konnten noch Sorgen und Fragen bezüglich der brisanten, beinahe zeitlosen Problematik vom Plenum vorgetragen werden, bevor die hochoffizielle Festkneipe unter der Leitung des hohen Seniors und seiner Conchargen eröffnet wurde. In der Prinzipienrede monierte Bbr. Matthias J.R. Stüeken die Gefahr der Abflachung unitarischen Engagements und rief das Lebensbundprinzip in Erinnerung. Beispielhaft für die Entscheidung das ganze Leben ein treuer und dienender Unitarier zu sein wie zu werden, ist die Burschung unseres Quästors Bbr. Michael Holaschke, der ab jetzt den Weg als Vollmitglied der Aktivitas geht. Jene wiederum erhielt auch Verstärkung: Bbr. Christoph Schiebel und Bbr. Marcel Sahlmen wurden im Anschluss an die Burschung in den Fuxenstall aufgenommen. Somit hat die Frankonia die 20er-Marke erreicht, was die Anzahl an Aktiven angeht!
Mit schallendem Gesang und erheiternder Atmosphäre wurden nach der Kneipe noch, was die Anzahl angeht, rekordverdächtige (Leib-)Zipfe getauscht und der Abend auf dem Haus ausgeklungen. Am nächsten Tag ging es dann noch wandernd und radelnd zum Weißwurstfrühschoppen im Landgasthof Pröll zu Landershofen gemeinsam mit unseren lb. Alten Herren, den Aktiven und ihren Gästen, so dass man stolz auf ein vollends gelungenes Stifungsfestwochenende zurückblicken kann.
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