Der wissenschaftliche katholische Studentenverein Unitas Frankonia zu Eichstätt e. V. hat sein 111. Vereinsfest mit einem Gottesdienst im Dom begonnen, den Bbr. AH Dekan Elmar Spöttle, Wallfahrtsrektor am Habsberg, zelebrierte. Der hochoffizielle Festkommers fand zum ersten Mal im Landgasthof Pröll zu Landershofen statt. Als Gastchargen waren BbrBbr. einer lb. Unitas Hohenstaufen zu Stuttgart anwesend.
Die Festrede hielt Andreas Thiermeyer, Flüchtlingsbeauftragter der Diözese Eichstätt, zum Thema „Flüchtlingsseelsorge als Aufgabe der Kirche“. Er hat am Flüchtlingsgipfel der deutschen Bischöfe in Würzburg teilgenommen. Thiermeyer stellte fest: „Das ist erst der Anfang einer neuen Völkerwanderung.“ Nach Schätzungen würden in den kommenden zehn Jahren fünf bis zehn Millionen Flüchtlinge in Europa erwartet. Bisher habe Deutschland ein beeindruckendes Maß an Solidarität gezeigt. Für die Gesellschaft bedeute dies eine Herausforderung für die Identität des christlichen Abendlandes. Allerdings seien Fremdenfeindlichkeit und Rassismus mit dem christlichen Menschenbild unvereinbar.
Eine große Aufgabe seien die gesellschaftlichen Integrationsprozesse, für die sich nun schon zahlreiche freiwillige Helfer einsetzen. Trotz des hohen Anteils an Muslimen sei die Seelsorge für christliche Flüchtlinge ein Themenfeld kirchlicher Flüchtlingshilfe. Bei einem Anteil von 95 Prozent muslimischer Bewohner in Flüchtlingsunterkünften sei es für die dort untergebrachten Christen nicht leicht.
Doch die Christen aus dem Nahen Osten, die nun hier leben, sollen sich trotz anderer religiöser Riten bei uns daheim fühlen können, sagte Thiermeyer. Die einzelnen Pfarreien könnten dazu wichtige Beiträge zum Abbau von Ängsten und Vorbehalten leisten. Wenn es gelinge, so Thiermeyer, neben der Wohnraumfrage die Ressourcen, angefangen mit frühkindlicher bis hin zur universitären Bildung, zu organisieren, dann „hat die Katholische Kirche einen großen Beitrag zur Integration geleistet“.
Auch auf die Problematik der sogenannten unbegleiteten Kinder ging Thiermeyer ein. Diese seien oft bewusst ausgewählt, ein „Trick“, um durch die Minderjährigen einen späteren Familiennachzug erhoffen zu können. Die Jugendlichen seien eine sehr gefährdete Gruppierung, denen Salafisten und andere islamistische Fundamentalisten alle möglichen Versprechungen machen würden. Deshalb erachte er Patenschaften zur persönlichen Begleitung solcher Jugendlichen in diözesanen Helferkreisen für wichtig.
Papst Franziskus habe im Kontext all dieser Ereignisse von einer „Globalisierung der Nächstenliebe“ gesprochen. Thiermeyer lobte Angela Merkel in Bezug auf das Obergrenzenproblem für Flüchtlinge auch in Bezug zu den „Egoismen der europäischen Länder“. Allerdings stelle die Ankunft von immer mehr islamischen Flüchtlingen ein Problem für die christliche Identität unseres Kontinents Europa dar. Es gelte den Pluralismus unserer Gesellschaft zu wahren, so zum Beispiel die Gleichwertigkeit von Frau und Mann. Thiermeyer verwies auf die Bonner Islamwissenschaftlerin Christine Schirrmacher, wonach das Problem des heutigen Islam nicht dessen Gesetze an sich, sondern die Scharia als „nicht aufgebbares Gottesrecht“ seien. Aufenthaltserlaubnisse sollten, so Thiermeyer, nur erteilt werden, wenn unsere Grundwerte anerkannt würden.
Nach dem fulminanten Festkommers unter der Leitung des hohen Seniors Bbr. Sebastian Weißgerber, klang der Abend im Rahmen eines inoffiziellen Biermimikduells, bei dem selbst der Geistige Beirat des Verbandes Bbr. AH Pfarrer Stefan Wingen nicht wenig amüsiert gewesen ist, aus. Zur überraschenden Freude aller Aktiven gereichte es dem Fuxmajor zur höchsten studentischen Ehre, einen unterschriebenen Bierdeckel von Herrn Leonhard Mäckler stud. rer. pol. et jur. zu verlesen.
Der Link zum Artikel über die Festrede des Andreas Thiermeyer (Flüchtlingsbeauftragter der Diözese Eichstätt) im Donaukurier lautet wie folgt:
Ad multos annos!
Dr. Bruno Hügel & Michael Jokiel
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